Veröffentlicht am 1. Mai 2014

Dass der Mai

Für eine Weile klingt
Das Rotkehlchen die Goldammer
Vergessen der traurige Rest

Eintagsfliegen entschleunigen ihr knappes Gut
Dösen In der Mittagssonne
Wähnen sich daheim: High Noon

Ich vernehme das kaum
Käfer Raupen Zecken Getier
Eine Horde befällt mich

Erkundet mein verletztes Hemd
Hört nicht den drohenden Herzschlag
Dass der Mai mir gehört –

allein



1 Kommentar zu “Dass der Mai

  1. Etienne Bellay

    Lieber Peter, erstmal Gratulation zu Deiner eleganten, liebevoll angelegten Website. Meine würde sicherlich wilder, bunter, weniger aufgeräumt – wenn auch nicht so anarchisch wie in früheren Jahren – ausfallen. Erinnerst Du Dich an die von Dir zusammengestellte
    literarische Kreuzfahrt mit „Mai“ betitelt aus dem dem damals so heraufbeschworenen Jahr 1984? Ich habe es wiedermal hervorge-
    kramt, um zu sehen wie sich Dein hier ausgestelltes Mai-Gedicht eingefügt hätte: es wäre eine Perle vor Säuen gewesen, hätte das
    auf Seite 3 vorangestellte Mai Gedicht von M.P. Hein aus der Zeit vom 30.3.84 bestens ersetzt. Was wohl aus dem anderen aufgeführten Lyriker F. Stier, dessen Gedichte (23.April 1970!) so in ihrer Zeit verharren, geschehen ist?
    Wenn ich bedenke, dass heute, der 8. Mai, der Gedenktag für das Ende des Zweiten Weltkrieges ist, der uns ja bis in die Haarspitzen so geprägt hat, liest sich Dein Mai-Gedicht mit anderen Augen, mit denen eines alternden Mannes, dem vor kurzem zwei arterielle Stents
    gesetzt wurden über ein alterndes Ich, das sich der Zeit entziehen will und wird.
    Warum fällt mir das Foto von dem getroffenen loyalistischen Soldaten von Robert Capa ein? Ich habe nachgeschaut: es wurde am 5. September 1936 in Cerro Muriano an der Córdoba Front aufgenommen. Es wird heute des öfteren behauptet, dass es gestellt worden
    sei. O.K. lassen wir das, reine Assoziation meinerseits, eher ein September Song (in) der Melancholie unserer Jahresringe.

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